Surfen und Yoga gelten schon lange als Perfect Match. Vor der Surfsession wärmen Yoga- und Dehnübungen den Körper auf. Nach der Surfsession lassen sie die beanspruchten Muskeln wieder weicher werden und beugen Muskelkater vor. Warum auch die größten Surf-Legenden sonst noch auf Yoga setzen, haben wir bereits in diesem Blogbeitrag erklärt. Hier geht’s an die Praxis!
In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, welche Yoga-Übungen perfekt zum Surfen passen und wie du sie am Strand, zuhause oder wo auch immer du bist, ganz einfach nachmachst.
Bevor du startest
Bevor du in den Sand oder auf die Matte springst, lass uns kurz über das Wichtigste sprechen: Deinen Körper. Beim Yoga und den folgenden Übungen geht es nicht darum, dich in unmögliche Positionen zu zwängen und jeden Dehn-Winkel auszureizen. Es geht vielmehr darum, deinem Körper das zu geben, was er braucht. In diesem Fall ein bisschen Wellness vor oder nach wilden Wasser-Aktivitäten auf dem Surfbrett. Achte deshalb auf Signale deines Körpers, sei geduldig mit dir selbst und respektiere deine Grenzen – nur so profitierst du langfristig von den Übungen.
Und warum lohnt es sich überhaupt Yoga in deine Surf-Routine einzubauen? Ganz einfach: Es verbessert deine Balance, Flexibilität und (innere) Stärke – Eigenschaften, die dir auch auf dem Board zugutekommen. Ready? Dann lass uns starten!
Sequenz 1: High Lunge, Krieger 2 und gestreckter Winkel
Widmen wir uns deiner Beinmuskulatur, deinen Hüften und deiner seitlichen Rumpfmuskulatur. Starte im High Lunge, dem hohen Ausfallschritt. Dein hinteres Bein ist gestreckt und dein vorderes Bein im rechten Winkel gebeugt. Hebe die Arme weit über vorne nach oben, die Schultern bleiben unten. Halte diese Position für einige Atemzüge.
Stelle nun deine hintere Ferse so ab, dass der Fuß leicht nach innen zeigt und du deine Hüften zur Seite öffnen kannst. Senke die Arme seitlich auf Schulterhöhe und richte deinen Blick über die vordere Hand. Hier – im Krieger 2 – solltest du die innere Oberschenkelmuskulatur spüren.
Halte deine Beine in dieser Position und lehne deinen Oberkörper nach hinten. Dein vorderer Arm wandert nach oben und so weit nach hinten über deinen Kopf, wie es für dich angenehm ist. Deine hintere Hand kannst du auf dein gestrecktes Bein senken oder den Handrücken in Richtung Schulterblatt legen. Atme hier tiiiiiiief in deine gestreckte Flanke. Du bist im Dancing Warrior.
Schwimm den vorderen Arm nun wieder nach vorne und stell die Hand innen neben deinem vorderen Fuß ab – du solltest dich mit der Schulter sanft an deinem Knie anlehnen können. Tatsächlich kannst du sanft Knie gegen Schulter, Schulter gegen Knie arbeiten und so noch etwas tiefer in die Öffnung der vorderen Hüfte gehen. Öffne den hinteren Arm nach oben, sodass eine gerade Linie von Handgelenk zu Handgelenk entsteht. Lass deinen Blick zur oberen Hand gleiten und genieß die Drehung.
Wenn es noch etwas mehr Dehnung sein darf, schlüpf mit der Hand vom Boden unter deinem angewinkelten Knie hindurch und finde deine obere Hand hinter dem Rücken. So kommst du in die Position “Parivrtta Baddha Parsvakonasana”, eine intensive Schulteröffnung.
Wiederhole die Sequenz auf der anderen Seite. Wahrscheinlich spürst du direkt den Unterschied zwischen der bereits gedehnten Seite!
Sequenz 2 – Heuschrecke, Bogen und Twist
Was macht sich nach stundenlangem Paddeln, Take-Offs und Duck Dives am nächsten Tag zuerst bemerkbar? Jap, dein Rücken! Mit der nächsten Sequenz mobilisierst du deine Wirbelsäule und öffnest deine Brust – das ist nicht nur super gegen Rückenschmerzen, sondern auch für eine äußerst bequeme Liegeposition auf dem Brett, wenn mal länger Flaute ist.
Leg dich erstmal auf den Bauch. Hebe jetzt langsam Kopf, Arme und Beine vom Boden ab. Spann dabei auch deine Bauchmuskulatur an und versuche deinen Körper aktiv in beide Richtungen zu verlängern – als würde dich jemand an den Füßen und am Kopf auseinanderziehen. Denk dabei mehr an Länge von Kinn bis in die Zehenspitzen als an Höhe. Atme in dieser Heuschrecke ruhig weiter.
Noch intensiver wird die Öffnung für die Brust im Bogen. Winkel dafür die Beine an, greife von außen deine Fußrücken und drück deine Füße dann aktiv in deine Hände. So hebst du automatisch vom Boden ab und balancierst auf den Hüftknochen. Achte darauf deine Knie parallel, also hüftschmal, zu halten.
Als sanfte Gegenbewegung zu dieser Dehnung schieb deinen Po zurück auf die Fersen und strecke deine Arme weit nach vorne auf die Matte (oder in den Sand) – Child’s Pose. Atme ruhig und fühl die angenehme Länge in deinem gesamten Rücken.
Um deine vom Paddeln beanspruchte Schultermuskulatur zu lösen, komm vor in den Vierfüßlerstand und schiebe eine Hand unter der anderen Achselhöhle hindurch, sodass du Kopf und Schulter ablegen kannst. Wander mit der anderen Hand über deinen Kopf und lass dich in die Position sinken. Auch hier: Wiederhole die Übung auf beiden Seiten.
Unser Surf & Yoga Camp
Dass Yoga und Surfen wirklich wunderbar zusammenpassen, haben wir von Westsurf Morocco natürlich längst erkannt 😉 Deshalb thront hoch oben auf unserem Surf Riad in Tamraght unser eigenes schönes Yoga-Loft. Kommst du uns hier besuchen, kannst du jederzeit mit Blick über den Ort und bis aufs Meer Yoga üben und Körper und Geist in Einklang bringen. Mehrmals die Woche finden hier auch unsere geführten Yogastunden statt, die auf die perfekt Bedürfnisse von Surfern abgestimmt sind. Wenn du Lust hast, mehr darüber zu erfahren, schau doch mal in unser Surf & Yoga Paket rein – das ideale Camp für alle, die gern alles an einem Ort und entspannt organisiert wissen. Wir würden uns freuen, dich in den Wellen und auf der Yogamatte mit offenen Armen empfangen zu dürfen!
Fazit
Viele unserer Surf-Besucher und -Besucherinnen hatten mit den richtigen Dehn- und Yogaübungen echte “Ahhhhh”-Momente. Und damit meinen wir das entspannte “Ah”, das einem immer dann ganz unkontrolliert entwischt, wenn sich echte Entspannung und ein wohliges Gefühl im Körper breitmacht. Wir hoffen, dass diese Übungen dir dabei helfen, das Surfen noch mehr genießen zu können. Wenn du sie regelmäßig machst, zeigst du deinem Körper, wie gern du ihn hast. Und das zurecht, denn immerhin ermöglicht er dir das beste Hobby der Welt und das willst du schließlich noch lang nicht an den Nagel hängen, oder?